Viele Kritiker von Bio-Produkten fühlen sich sicher vom jüngsten Urteil von Stiftung Warentest in ihrer Meinung bestätigt. Die Material- und Produkttester bewerteten zahlreiche Bioprodukte als gleichwertig mit konventionellen Artikeln aus dem Discounter. Hier lohnt es sich, mal einen näheren Blick auf die Bewertungskriterien zu werfen.

Viele Gegner von Bioprodukten bemängeln vor allem eines, wenn es um  Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft geht: Den höheren Preis. Daher liegt es nahe, die Vorteile von Bio gegenüber chemisch behandelten Erzeugnissen anzuzweifeln. In einer neu angelegten Studie untersuchte Stiftung Warentest die Qualität von Lebensmitteln, die mit dem Bio-Siegel verkauft worden sind. In 85 Tests wurden in den vergangenen acht Jahren verschiedenste Produkte nach den folgenden Hauptkriterien untersucht und bewertet: Schadstoffe, Keime, Geschmack, sowie Umwelt- und Naturschutz. Das nun veröffentlichte Ergebnis wirkt für viele überraschend.

Stiftung Warentest urteilt: Was ist dran an Bio?

Bevor man zu dem vorschnellen Urteil kommt, Bioprodukte seien nichts als Etikettenschwindel, lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen. Wie bereits erwähnt, urteilte Stiftung Warentest nach mehreren Bewertungskriterien, die am Ende zu einer Durchschnittsnote zusammengefasst wurden. So bekommt der Preis eine gleiche Gewichtung wie die Schadstoffbelastung eines Produktes.

Ist Bio laut Stiftung Warentest schlechter?

Nicht wirklich, die Bioprodukte schnitten hauptsächlich gleichwertig mit den konventionellen Lebensmitteln ab. Dies betrifft allerdings nur den Durchschnitt der Endwertung, denn besonders bei Produkten wie Milch und Ölen liessen die ökologisch produzierten Artikel die Konkurrenz weit hinter sich.

Des weiteren bleibt zu betonen, das sämtliche Bioprodukte mit einer hohen Wertung für ihre geringe oder nicht vorhandene Schadstoffbelastung punkten konnten. Dieser Vorsprung wurde wieder ausgeglichen durch den niedrigeren Preis der Discounterartikel.

Stiftung Warentest und Bio – Das Fazit

Prinzipiell kann man der Stiftung den Vorwurf machen, Kriterien wie Schadstoffbelastung und nachhaltigen Anbau zu gering einzustufen. Hier wären andere Kriterien angebracht gewesen, besonders weil die Endnote ein schlechtes Licht auf die Qualität von Bioprodukten wirft, die an und für sich unabhängig vom Preis zu bewerten wäre.