Bio-Kamine sind in den letzten Jahren zu einem echten Trend geworden. Die Hersteller versprechen wohlige Atmosphäre im Wohnzimmer, ohne Kaminanschluss und Rauch. Die Verbrennung von Bio-Ethanol soll rückstandslos von Statten gehen, und angeblich keine schädlichen Dämpfe verursachen. Sind die Deko-Kamine eine lohnenswerte Anschaffung?

Viele Menschen wünschen sich einen Kamin im Wohnzimmer, doch über einen entsprechenden Anschluss verfügt nicht jeder, vor allem nicht in Mietwohnungen. Auch die Feuerstättenverordnung kann einem schnell einen Strich durch die Rechnung ziehen, wenn man die Installation eines Kamins im Eigenheim plant. Abhilfe versprechen die sogenannten Bio-Kamine, die zwar nicht das gemütliche Knistern bieten, aber dafür mit einem geruchlosen Feuer werben. Kann man in den dekorativen Kästen wirklich bedenkenlos Biosprit in der Wohnung verfeuern?

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Bio-Kamine – Werbeversprechen und Realität

Nicht selten versprechen Hersteller von Bio-Kaminen potentiellen Kunden einige Dinge, die nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Zunächst sorgt die relativ kleine Flamme im Kamin nicht wirklich für eine Heizleistung. In kleinen Räumen macht sich zwar ein geringer Temperaturanstieg bemerkbar, aber ein Bio-Kamin kann auf keinen Fall eine Heizung ersetzen.

Komplett rückstandsfreies und unschädliches Verbrennen gibt es in der Praxis auch nicht, denn Bioethanol enthält immerhin 5 Prozent Vergällungsmittel, das unangenehm riecht und sich beim Verbrennen in der Luft ausbreitet.

Sind Bio-Kamine gefährliche Brandherde?

Richtig gefährlich werden die brennenden Dekokästen durch die stofflichen Eigenschaften von Bioethanol. Dieser kann sich in Form von Dunst im gesamten Raum ausbreiten, wenn er offen herumsteht oder ausläuft. Dann genügt schon ein kleiner Funke, und der Raum verwandelt sich in ein Inferno.

Ausserdem entsteht während des Brennvorgangs giftiges Kohlendioxid, das unbedingt durch Lüften aus dem Raum gelangen muss, um die Atemwege nicht zu schädigen. Gerade bei Billigprodukten gibt der Hersteller nur dürftige Warnhinweise, um keine Kunden zu vergraulen.

Worauf muss man beim Kauf achten?

Wer sich trotz der Nachteile für einen Bio-Kamin entscheidet, sollte unbedingt darauf achten, dass das Produkt die Bedingungen der DIN 4734 erfüllt, die erst kürzlich verabschiedet wurde. Sie beschränkt die maximale Verbrennmenge im Kamin auf 0,5 Liter Bio-Ethanol pro Stunde, und schreibt eine geprüfte Standsicherheit, eine Auffangwanne für überlaufendes Ethanol sowie eine Höchsttemperatur an den Aussenwänden vor.