Berlin (dpa/tmn) – Die meisten Blumenerden enthalten Torf. Umweltschützer und Klimaforscher aber raten dringend vom Kauf ab. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt die Hintergründe und nennt Alternativen.

Warum sollte ich auf Torf
verzichten?

Torf findet sich in Mooren, die für die Gewinnung zerstört werden. In Mooren leben aber viele Tier- und Pflanzenarten, die sich anderswo nicht oder nur schwer ansiedeln können. Außerdem bindet ein Moor große Mengen klimaschädliches Kohlendioxid, das durch den Abbau freigesetzt wird und zum Klimawandel rasant beiträgt. Laut BUND speichern Moore, die nur drei Prozent der Erde einnehmen, doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammengenommen.

Gibt es Alternativen?

In den Gartencentern, bei Fachhändlern und in Baumärkten finden sich inzwischen
Erden ohne Torf. Allerdings sind diese etwas teurer. Der BUND hat einen «
Einkaufsführer für torffreie Erden» erstellt. Einige torffreie Erden tragen zum Beispiel auch das RAL-Gütesiegel und das Europäische Umweltzeichen. Die
Bayerische Gartenakademie rät, für Topfpflanzen auf torffreie Erden zu achten, die grobe Faserstoffe enthalten. Allerdings weisen die BUND-Umweltexperten darauf hin, dass Torfersatz wie Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern ebenfalls begrenzte Rohstoffe sind. Denn diese wachsen nur langsam nach. Außerdem seien Energieverbrauch für Herstellung und Transport grundsätzlich auch negativ.

Aber was wäre denn dafür die Alternative?

Der BUND rät zu Kompost als den besten Torfersatz. Er lässt sich selbst im Garten herstellen, aber auch von gewerblichen und kommunalen Kompostieranlagen kaufen.

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand

(dpa)