Auch Süßigkeiten können weniger süß sein und Bio-Normen entsprechen. Die Grabower Süßwaren GmbH produziert erfolgreich Bio-Schaumküsse.
Neben den beliebten „Grabower Küsschen“ exportiert der ostdeutsche Betrieb nun auch weltweit seine Bio-Dinkel-Kekse.

Vor drei Jahren entstand die Idee, einen Bio-Kuss für den Naturkostmarkt herzustellen.

Zur Zeit arbeiten in der Grabower Unternehmensgruppe 700 Vollzeitkräfte an vier Standorten in Mecklenburg, Thüringen, Bayern und Sachsen.

Im mecklenburgischen Grabow werden täglich 6,5 Millionen Schaumküsse hergestellt, zuckerfreie und Bio-Küsse mitgezählt.

Letztere kommen ohne gehärtete Fette im Schokoladenüberzug und dem Waffelboden aus. Gehärtete Fette haben den Ruf, besonders belastend für Herz-Kreislauf zu wirken und gelten als Risikofaktor für Krebs. Eine gesunde Ernährung lässt eigentlich wenig Platz für süße Genüsse. „Doch die Bio-Küsse sind längst nicht so süß wie ihre konventionellen Verwandten und werden wohl auch deshalb von ihren Fans geliebt“, so Frank Szeleschus, Marketing-Verantwortlicher der Marke Linea natura, unter der die Bio-Küsse im Fachhandel zu finden sind.

Die Verarbeitung der Öko-Erzeugnisse ist ein stark reglementierter Bereich. Grundlage hierfür ist die EU-Verordnung 2092/91 über den ökologischen Landbau. Der Betrieb muss unter anderem Rezepturen der Bio-Waren und Lieferantenlisten dokumentieren sowie Mengenflussnachweise erbringen. Bei einer parallelen Herstellung von konventionellen und Bio-Erzeugnissen muss getrennt gelagert, zeitlich oder räumlich getrennt produziert und eindeutig gekennzeichnet werden. Auch der Import von Rohstoffen wird durch in Deutschland zugelassene, private Öko-Kontrollstellen überprüft.

Ganz wichtig ist dabei die Grundlage für die Schokolade, die bei den Grabower Küsschen verwendet wird. Kakaobäume eignen sich bestens für den Öko-Anbau. Sie gedeihen sogar besser und bringen mehr Ertrag, wenn sie in einer Mischkultur anstelle von Mono-Plantagen angebaut werden. So wachsen Kakaobäume im Öko-Anbau beispielsweise zusammen mit Kokos-Palmen unter dem schattenspendenden Dach des Regenwaldes sowie mit Obst- und Gemüsepflanzen für den Eigenbedarf der Kleinbauern. Durch die regelmäßige Pflege, wie das Ausschneiden von kranken Pflanzenteilen und die biologische Vielfalt in solchen Mischkulturen, ist der Kakaobaum für Schädlinge weniger anfällig.

Neben verschiedenen Süßigkeiten bietet die Grabower Firma auch Knäckebrot an. Das eingesetzte Bio-Getreide stammt meist aus den Regionen Bayern und Thüringen und wird über regionale Mühlen bezogen. Die Eier für die Schaumküsse werden vorzugsweise aus deutscher Erzeugung eingekauft. Der Erfolgskurs mit Dinkel Hafer Cookies, Waffeln & Co reicht heute in 52 Länder der Welt.