Intelligente Stromzähler, die auch als Smart Meter bezeichnet werden, speichern im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten umfassende Daten des Energieverbrauchs. Viele Jahre waren sie allein bei Großkunden in Gebrauch, nun haben auch immer mehr Privathaushalte ein solches Smart Meter.




Der Sinn eines Smart Meters

Ein intelligenter Stromzähler sammelt Daten, damit der Stromverbrauch sowohl vom jeweiligen Haushalt als auch vom Versorger genau analysiert werden kann. Um dies zu leisten, ist er mit einem Mikrochip ausgerüstet. Sie als Verbraucher können per Computer und DSL-Anschluss den aktuellen Strombezug einsehen beziehungsweise anhand von Diagrammen jener vergangener Stunden, Tage und Wochen betrachten. An den Stromlieferanten werden die Daten automatisch übermittelt. Der Vorteil für Sie liegt darin, dass Sie auf diese Weise ihre Energienutzung hinterfragen und gegebenenfalls den Verbrauch drosseln können. Die Unternehmen haben großes Interesse an der Verbreitung des Smart Meters, weil sie mit ihm ihr Geschäft besser koordinieren können. Die Schwankungen der Auslastung von Kraftwerken sind auf dem Strommarkt ein erhebliches Problem, da Strom nicht in großen Mengen gespeichert werden kann. In bestimmten Tagesphasen produzieren viele Kraftwerke Strom, ohne dass es einen Abnehmer dafür gibt. Kennen die Produzenten die Verbrauchsgewohnheiten, können sie die Tarifgestaltung dementsprechend anpassen. Ist die Nachfrage gering, können sie mit Preisnachlässen locken. Davon profitieren auch Sie als Verbraucher, wenn Sie sich danach richten: Sie können energieintensive Geräte wie einen Trockner oder eine Waschmaschine genau zu diesen Uhrzeiten anstellen.

Lohnt sich der Einbau eines Smart Meters für Sie als Verbraucher?

Bei Neubauten haben Vermieter und Mieter in der Regel keine Wahl mehr, sie sind in den meisten Fällen zu der Installation eines intelligenten Stromzählers verpflichtet. Anders ist es, wenn Sie in einem bereits existierenden Gebäude leben: Wohnen Sie dort, können Sie Vor- und Nachteile abwägen. Dafür spricht, dass Sie durch die exakte Analyse des Strombedarfs Energieverschwendung feststellen können. Haben Sie beispielsweise nachts einen ungewöhnlich hohen Verbrauch, sollten Sie die dann noch laufenden Geräte wie den Kühlschrank gegen modernere Geräte austauschen. Das Gleiche gilt, wenn der Verbrauch beim Anschalten des Fernsehens in die Höhe schnellt. Studien zeigen, dass Verbraucher mit einem Smart Meter ihren Verbrauch um rund zehn Prozent senken konnten. Andererseits kann der intelligente Stromzähler selbst Geld kosten. Viele Stromgesellschaften verlangen dafür deutlich höhere Gebühren als für gewöhnliche Messgeräte. Zudem gibt es Kritik von Verbraucherschützern: Sie fürchten die Überwachungsmöglichkeit, welche durch die Übermittlung dieser genauen Daten entsteht. Anhand des Strombezugs kann ein gesamter Tagesablauf nachvollzogen werden. Das ist bei herkömmlichen Zählern nicht der Fall, da erfährt der Stromlieferant allein den Jahresverbrauch.

Unternehmen gewinnen, Verbraucher sollten abwägen

Ein intelligenter Strommesser ist technisch faszinierend: Gab es früher nur Zählscheiben, können Sie mit ihm sämtliche Daten an Ihrem Rechner abrufen. Wenn Sie diese eingehend studieren, können Sie Einsparpotenziale finden und realisieren. Dagegen sprechen aber datenschutzrechtliche Bedenken. Sollten Sie sich dennoch dafür entscheiden, halten Sie die dafür geforderten Gebühren Ihres Lieferanten im Blick. Die Stromgesellschaften profitieren zweifelsohne von der Verbreitung der Smart Meters. Sie können damit auf die Marktsituationen reagieren, Kraftwerke gleichmäßiger auslasten und damit höhere Gewinne einstreichen.

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