Pflanzliche Rohstoffe für die Produktion von Biotreibstoffen stehen aufgrund der Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Ein Team um den Wissenschaftler Michael Schagerl vom Institut für Meeresbiologie an der Universität Wien hat einen potenziellen Rohstoff für Bio-Diesel gefunden, der keine Agrarflächen benötigt und auch nicht mit Feldfrüchten und Getreide in Konkurrenz steht: Algen.

Nun wird strategisch nach bestimmten Algensorten gesucht, die sich für die Diesel-Gewinnung eignen.
In einem ersten Schritt werden Algen isoliert, kultiviert und auf ihren maximalen Ölertrag getestet. In einem weiteren Schritt wird ein Modellphotobioreaktor errichtet, die Algenernte optimiert und Algenöl zu Bio-Diesel verestert. Schließlich ist vorgesehen, einen Bioreaktor mit den Abgasen eines Biomassekraftwerkes zu betreiben. Somit wird das bei der Verbrennung entstandene Kohlendioxid wieder als Biomasse gebunden.

Algensprit ist klimaneutral und somit den bisher verwendeten fossilen Energieträgern vorzuziehen. Durch die hohen Wachstumsraten der Mikroalgen und die Verwendung von Photobioreaktoren geht im Gegensatz zu Bio-Diesel aus Feldfrüchten nur wenig potenzielle Agrarfläche verloren. Damit wäre die Gewinnung von Biokraftstoffen aus Algen ein Ausweg aus der zunehmenden Armut, die im Zuge der Biosprit-Gewinnung besonders in den sogenannten Dritte-Welt-Ländern um sich greift. Mit diesem Verfahren kann Algenöl zu hochwertigem Bio-Treibstoff verarbeitet werden, ohne dass Konkurrenz zur Lebensmittelgewinnung entsteht.