Jucken, zwicken, Hautrötungen: Wenn die Haut allergisch reagiert, kann das an der Kleidung liegen. Besonders Kleinkinder reagieren empfindlich auf Chemikalien in der Bekleidung.

Ungesunde Behandlungsmethoden

Leider reicht es nicht, auf Bezeichnungen wie „100 Prozent Baumwolle“ zu achten, denn nicht nur das Ausgangsmaterial, sondern auch die Verarbeitung hat Einfluss auf die Beschaffenheit des Produkts. So können chemische Behandlungsprozesse ein unbedenkliches Produkt zur Gefahr für die Gesundheit werden lassen. Nicht umsonst wird bei vielen Kleidungsstücken bereits vom Hersteller angeraten, sie vor dem ersten Tragen zu waschen.

Bei näherem Hinsehen wird schnell klar, warum das so ist. Bis zu 25mal wird ein herkömmliches Baumwollfeld von der Anpflanzung bis zur Ernte mit Pestiziden behandelt. Das ist besonders problematisch, da die Hauptanbauländer dafür häufig Pestizide nutzen, die in Deutschland längst verboten sind.

Unwürdige Arbeitsbedingungen

Auch deshalb lohnt es sich, auf Fair-Trade Kleidung zurück zu greifen. Die Ausbeutung von Arbeitskräften ist im Textilbereich ein besonders akutes Thema. So findet man hier die meiste Kinderarbeit, doch auch Erwachsene leiden häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen der produzierenden Länder, außerdem ist die Entlohnung äußerst gering. Durch die Anwendung gefährlicher Pestizide bei unzureichender Schutzkleidung, sind die Anbauer gefährlichen Substanzen ausgesetzt. Zudem sind diese Schädlingsbekämpfungsmittel sehr teuer und müssen häufig von den geringverdienenden Bauern selbst bezahlt werden.

Bessere Wege

Beim ökologischen Anbau wird komplett auf Pestizide verzichtet. Als Düngemittel sind nur Milch und Mist erlaubt. Der Anbau erfolgt in Mischkultur, damit der Boden nicht ausgebeutet wird. Zur Schädlingsbekämpfung werden Duftlockstoffe eingesetzt, heißt: Die Insekten werden auf eine falsche Fährte gelockt, um die Paarung zu verhindern.

Anbaugebiete erhalten erst das Siegel „kontrolliert biologisch angebaute Baumwolle“, wenn der Boden mindestens drei Jahre frei von chemischen Substanzen ist. Noch gibt es wenige solcher Anbauflächen, dementsprechend teuer ist die die Baumwolle aus diesen Anbaugebieten. Eine umweltschonende und kostensparende Alternative ist die Nutzung von Second Hand Kleidung, da hierfür keine zusätzlichen Ressourcen verbraucht werden. Dabei lassen sich auch viele Schnäppchen in Sachen Bio-Kleidung machen. Chemisch behandelte Klamotten sind immerhin bestmöglich ausgewaschen. Bei Hautreizungen besteht außerdem die Möglichkeit, einen synthetisch behandelten Pullover über einem biologisch reinen T-Shirt zu tragen.

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