Ein schönes Gefühl, wenn man die neue Wohnung betritt und prompt in Gedanken euphorisch die ersten Wände streicht. Auch den Boden habe ich fiktiv schon einmal verlegt – trotz großer Freude an der bevorstehenden Renovierung dachte ich jedoch auch an die Kopfschmerzen, die mir bevorstehen. Und das liegt nicht an detaillierten Planungsgedanken, sondern an den Farben und Klebemitteln, deren Geruch mir penetrant in die Nase steigen wird. Ob das so gesund und umweltfreundlich ist? Sicher nicht!

Böse Farbe, gute Farbe

In vielen Bodenbelägen und Farbeimern sind überdurchschnittlich viele Stoffe enthalten, die umweltschädlich sind und obendrein noch Krankheiten sowie Allergien auslösen können. Die Chemiegeschosse, mit denen ihr eure Wände verschönert, enthalten nicht nur unangenehme und intensive Dämpfe, die eure Nase erbeben lassen – die handelsüblichen Dispersionsfarben sind auch mit Konservierungsmitteln gegen Schimmelbefall, Pigmenten und Bioziden als Schädlingsbekämpfer angereichert. Und dies wirkt sich sowohl auf euch als auch auf die Umwelt mehr als negativ aus. Besser ist, wenn ihr Naturfarben verwendet, nach denen ihr euch in jedem Fachgeschäft erkundigen könnt. Diese sind vielleicht etwas teurer, doch dafür deutlich besser für Mensch und Umwelt! Ein befreundeter Maler hat mir geraten, immer genau auf die angegebenen Zusatzstoffe zu achten: Epoxy, Acryl oder Isoparaffine sind in Bioprodukten nicht vorhanden. Achtet in jedem Fall immer auf ein Siegel, das die Ware als ökologisch auszeichnet. Der „Blaue Engel“, das „Rugmark-Siegel“ oder „Natureplus“ weisen euch den Weg!

Bio-Böden

Ein kuscheliger Teppich im Schlafzimmer ist für viele ein Muss, der Gedanke an Kunststoffausdünstungen unter meinem Bett dagegen nicht gerade angenehm. Die Lösung: Teppiche aus Schurwolle, Kokos oder Sisal mit einer Beschichtung aus Naturlatex. Diese tragen nicht nur zum gesunden Wohnen bei, sondern sind auch umweltfreundlich, denn Sisal und Kokos sind nachwachsende Pflanzen, für die in der Folge keine Existenzgefahr besteht. Im Wohnzimmer oder Flur eignet sich zum einen ökologisches Linoleum als Bodenbelag, denn es besteht lediglich aus Kork und Naturharz sowie Leinöl und mineralischen Füllstoffen. Obendrein ist es asbestfrei und biologisch abbaubar. Eine andere Möglichkeit ist ein stylischer Korkboden. Bioware wird meist in Ländern mit strengen Erntegesetzen hergestellt: Unter anderem in Portugal sind die Rinden der Bäume daher vor Raubbau geschützt. So lässt es sich doch gewissenhaft renovieren!

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