Wernigerode – Auf Reisen spielt Nachhaltigkeit meist keine Rolle. Das zeigen Studien immer wieder. Dabei zählen Wassermangel, Umweltverschmutzung und schlechte Arbeitsbedingungen in vielen Urlaubsländern zu den größten Problemen. Hier fünf Maßnahmen für einen positiven Beitrag:

1) Anreise: Auf Flüge verzichten oder CO2 kompensieren

Die Flugreise ist wegen des hohen CO2-Ausstoßes die klimaschädlichste Art zu verreisen. Wer es mit dem Umweltschutz ernst meint, sollte daher ein Reiseziel wählen, das per Bahn oder Auto erreichbar ist. Wer doch fliegt, kann eine sogenannte Klima-Kompensation zahlen. Das Geld wird in Treibhausgas mindernde Investitionen etwa in Entwicklungsländern gesteckt, um das ausgestoßene CO2 an anderer Stelle wieder einzusparen. Bei der Beurteilung der einzelnen Projekte sollten sich Verbraucher an der Zertifizierung Gold Standard orientieren, rät das Umweltbundesamt.

2) Übernachtung: Hotel mit Zertifizierung buchen

Große Hotelkonzerne sind in Sachen Nachhaltigkeit nicht unbedingt die beste Wahl. «Bei mittelständischen und inhabergeführten Hotels ist die Chance groß, dass das Geld der lokalen Bevölkerung zugutekommt», sagt Antje Monshausen, Leiterin des Informationsdienstes
Tourism Watch. Denn eines der größten Probleme sind noch immer schlechte Arbeitsbedingungen für die Angestellten. Und Nachhaltigkeit hat auch eine wirtschaftlich-soziale Komponente. Orientierung bieten Nachhaltigkeitssiegel wie TourCert oder die GSTC-Zertifizierung (Global Sustainable Tourism Council).

3) Transport vor Ort: ÖPNV statt Taxi und Mietwagen

Mit Bus oder Bahn ist der CO2-Verbrauch pro Person geringer als bei einer Taxifahrt oder Privattour im Mietwagen. Und der öffentliche Verkehr hat noch mehr Vorteile: «Man erhält einen Einblick in die Kultur eines Landes und kommt in Kontakt mit den Menschen», sagt Petra Thomas, Geschäftsführerin vom Forum Anders Reisen. In einigen Reiseländern ist es allerdings ratsam, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden und Taxis zu nehmen – die Gefahr von Überfällen ist sonst groß.

4) Hygiene: Leben wie zu Hause statt wie ein König

Um Ressourcen wie Wasser zu sparen, sollte man im Hotel auf den Austausch von Handtüchern und Bettwäsche verzichten. «Sollen die Handtücher trotzdem ausgetauscht werden, sollte man die Hotelleitung oder die Mitarbeiter an der Rezeption ansprechen», sagt Monshausen. Ohnehin gilt das Prinzip: Am besten im Hotel genauso leben wie zu Hause. Duschen spart im Gegensatz zum Baden Wasser, ebenso das Abdrehen des Wasserhahns beim Zähneputzen. Wenn man die Klimaanlage nicht benötigt, sollte man sie ausschalten. Sofern auch im Urlaubsland der Müll getrennt und Pfandflaschen gesammelt werden, sollten Reisende auch dies beachten.

5) Ausflüge und Souvenirs: Vorsicht bei Tieren

Bei Ausflügen sollte man auf den Umwelt- und Tierschutz achten. Motorisierte Aktivitäten wie Quadfahren tun nicht jedem Ökosystem gut. Und an Elefantenreiten zum Beispiel sollte man erst gar nicht denken. Die Tiere werden mit Gewalt gefügig gemacht, wie die Organisation Pro Wildlife mahnt. Finger weg auch von Souvenirs aus bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Hohe Strafen drohen!

Fotocredits: Frank Rumpenhorst,GSTC,Tourcert,Andrea Warnecke
(dpa/tmn)

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