Der Atomausstieg in Deutschland ist mittlerweile beschlossene Sache. Während unser Nachbar Frankreich 58 Reaktoren betreibt und dabei kaum Bedenken hat, auch wenn selbst in dem wohl atomfreundlichsten Land Europas mittlerweile die Skepsis bezüglich der Sicherheit dieser Form der Energiegewinnung steigt, hat sich in Deutschland seit der Reaktorkatastrophe in Japan alles verändert.

Der Ausstieg aus dem Ausstieg

„Ohne die Atomenergie gehen in Deutschland die Lichter aus.“ Mit solchen und ähnlichen Äußerungen versuchten konservative Politiker die Deutschen von der Notwendigkeit der Laufzeitverlängerung für die Atommeiler zu überzeugen, die viele nur verächtlich als Konjunkturpaket für die Energiekonzerne bezeichneten. Die Hoffnung der Atomkraftgegner, dass sich das nukleare Zeitalter allmählich seinem Ende zuneigte, erstarb als die konservative Partei Regierungsmacht wurde. Offenbar fanden die Energiekonzerne bei ihr ein offenes Ohr und die Rolle der Atomenergie sollte durch die Verlängerung der Laufzeiten der Kraftwerke zementiert werden.

Der Weg zur Energieversorgung durch regenerative Energien

Die Wogen der Empörung hatten sich noch nicht ganz geglättet, als sich alle Augen auf die Reaktorkatastrophe in Japan richteten. Plötzlich schien das viel beschworene „Restrisiko“ eine reale Bedrohung zu sein. Was einige Monate zuvor undenkbar schien, wurde plötzlich möglich: der Ausstieg aus der Atomenergie. Notwendige Voraussetzungen dafür waren der Ausbau erneuerbaren Energien ebenso wie Maßnahmen zur Senkung des Strombedarfs, beispielsweise durch bessere Wärmedämmung in den Häusern. Die Energietechnik in Sachsen-Anhalt schien bei diesen Plänen keine bedeutendere Rolle zu spielen, als die in den anderen 15 Bundesländern. Und doch hat genau diese Energietechnik in Sachsen-Anhalt mit dem Bau eines der größten Solarparks in Europa ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Die Energiewende hat begonnen.

Bild: LianeM – Fotolia

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