Viele von Neurodermitis Betroffenen glauben, dass sie ihre Erkrankung durch eine Ernährungsumstellung verbessern können. Aus diesem Grund setzen Neurodermitiker häufig ihre ganze Hoffnung auf Ernährungsempfehlungen von selbst ernannten Experten. Allerdings führt eine Ernährungsumstellung häufig nicht zum gewünschten Ergebnis. Aufgrund fragwürdiger Empfehlungen ist sogar eine Fehlernährung möglich.

Die Ernährung kann eine Rolle spielen

Nach heutiger Datenlage gilt ein Zusammenhang zwischen der Ernährung beziehungsweise Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Neurodermitis als gesichert. Allerdings lässt sich hier keine Pauschalaussage treffen. Nicht alle Lebensmittel haben einen negativen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung. Einfluss nehmen können jedoch echte Allergien gegen Grundnahrungsmittel, die durch das Immunglobulin E (IgE) vermittelt werden. Pollenassozierte-Lebensmittel-Allergien sowie Pseudoallergien gegen synthetische und natürliche Lebensmittelinhaltsstoffe können sich ebenfalls ungünstig auf die Neurodermitis auswirken. Individuelle Unverträglichkeiten auf sogenannte Reizstoffe können ebenfalls eine Rolle spielen. Etwa ein Drittel der Kinder, die unter Neurodermitis leiden, haben auch eine IgE-vermittelte Lebensmittelallergie. Häufige Auslöser sind Weizen, Kuhmilch, Soja und Hühnerei. Oftmals reagieren die Kinder auf ein bis zwei dieser Lebensmittel empfindlich. Die Empfindlichkeit kann sich bei Kindern mit zunehmendem Alter verlieren.

Pseudoallergien und Kreuzreaktionen kommen vor

Bei erwachsenen und jugendlichen Neurodermitikern sind oftmals pollenassoziierte Lebensmittelallergien an einem erneuten Neurodermitisschub beteiligt. Bei etwa 50 Prozent der Erwachsenen und Jugendlichen mit Neurodermitis verschlechtert sich das Hautbild unter dem Einfluss von Pollen. Neben echten Allergien und Kreuzallergien wie den pollenassiziierten Lebensmittel-Allergien spielen auch Pseudoallergien eine Rolle. Pseudoallergien werden nicht immunologisch vermittelt, dennoch findet eine körperliche Reaktion statt. Diese Reaktion wird durch Freisetzung von Histamin und entzündungsfördernden Mediatoren aus den Mastzellen induziert. Synthetische und natürliche Lebensmittelinhaltsstoffe können zu einer pseudoallergischen Reaktion führen. Als Auslöser kommen beispielsweise Geschmacksverstärker, Zitronensäure, Aromastoffe, Zusatzstoffe wie Farb- und, Konservierungsstoffe sowie Salycil- und Benzoesäure infrage. Ob eine Reaktion stattfindet, und wie diese aussieht, ist von Neurodermitiker zu Neurodermitiker verschieden.

Auf Spurensuche

Die Suche nach Heilung oder wenigstens Linderung ist für Neurodermitiker in der Regel ein langer Weg. Was bei dem einen gut funktioniert, verschlechtert das Hautbild des anderen. Auch bei der Ernährung kann keine allgemeingültige Aussage getroffen werden. Sie müssen ausprobieren, welche Lebensmittel sich positiv oder negativ auf Ihr Hautbild auswirken. Arbeiten Sie unbedingt mit einem Facharzt für Allergologie und einem entsprechend geschulten Ernährungsberater zusammen. Weitere Infos rund um die Neurodermitis finden Sie z. B. auf diesen Infoportal.

Image: Sebastian Rothe (Fotolia)

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