Oft empfinden Menschen das Schlachten von Tieren als grundsätzlich falsch und werden daher zum Vegetarier, wenn nicht gar zum Veganer. Denn viele Produkte, die verspeist werden, stammen dennoch von toten Tieren, wie etwa Gelatine, die in vielen Süßigkeiten und Lebensmittel verarbeitet ist. Vegan leben ist dabei eine Sache, Bioprodukte verwenden eine andere – weit gefehlt.

Inzwischen ergänzen sich diese beiden Lebensweisen bzw. Konsumwelten hervorragend miteinander. Denn wer vegan leben möchte, der achtet natürlich auch verstärkt darauf, dass er Produkte kauft, die auch biologisch angebaut sind. Schließlich möchte keiner Produkte essen, wenn er sich allein schon von ihnen ernähren muss, die irgendwo gewachsen sind. Es gibt allerdings auch einige Widersprüche, mit denen die Veganer leben müssen. Das wohl bekannteste Beispiel ist, dass der Mist der Kühe oder Pferde dazu verwendet wird, um Bio-Gemüse zu düngen.

Der Widerspruch

Wer mit diesem „Widerspruch“, der im Rahmen einer nachhaltigen Landwirtschaft aber ein Muss ist, nicht leben kann, der kann diese Produkte eben nicht verwenden. Gedüngt werden damit zum Beispiel die Felder, auf denen die Bio-Kartoffeln wachsen. Tatsache ist nun einmal aber, dass die Bio-Landwirtschaft auch auf tierischen Kreisläufen basiert, auch wenn die wichtigste Aufgabe der Tiere dort ist dass sie Mist produzieren. Ganz so streng nehmen kann man die Sache mit dem Veganismus also doch nicht? Eigentlich schon, weil es den meisten Veganern wirklich darauf ankommt, was sie letztlich essen und dass sie die Gewissheit haben, dass diese Produkte aus rein biologischem Anbau stammen, ohne das hier im Hintergrund doch die Tierhaltung beteiligt war. Man spricht hier allgemein vom Bio-Veganismus, wobei darauf geachtet wird, dass nur Lebensmittel verspeist werden, die die parallele Haltung von Tieren im Rahmen der landwirtschaftlichen Produktion ausschließt.

Fehlende Kennzeichnung

Das heißt die Bio-Veganer müssen auch darauf achten, dass die Lebensmittel, die sie zu sich nehmen nicht von einem Hof stammen, auf dem Kuh- bzw. Pferdemist für das Düngen verwendet wurde. Das Problem besteht darin, dass es in Deutschland keinen Anbauverband und keine einheitlichen Anbauregeln für die bioveganen Produkte gibt. In Großbritannien gibt es das Vegan Organic Network (VON), das eigene Anbau- und Vermarktungsregeln herausgegeben hat. Für die Produkte gibt es das Label „Stockfree-Organic“ mit dem Zusatz „free from animal inputs“. Von weitem schon sind diese Produkte durch das große V in der Mitte erkennbar beim Label. Grundsätzlich sollte der Veganer darauf achten, dass seine Ernährung ausgewogen ist. Stevia und Xylit die gesunde Alternative zu Zucker sollte er ebenfalls auf dem Speiseplan stehen haben, wie viel Obst und Gemüse.

Foto: PhotoSG – Fotolia

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